In wenig mehr als zwei Wochen steht Ostern vor der Tür. Ein schöner europäischer Brauch zu diesem Frühlingsfest ist es, sich frisches Ostergras heranzuziehen, damit es mit seinem hellen Grün die Zimmer schmückt. Natürlich kann man Ostergras kaufen und viele benutzen heute sogar welches aus Papier. Aber echtes Ostergras sieht nicht nur besser aus, sondern ist auch ganz leicht selber zu ziehen.
Ostergras wird traditionell aus Weizen gezogen. Nichts anderes ist in den meisten Tütchen oder Schalen mit dem ominösen Namen „Ostergras“, die es im Laden oder im Internet zu kaufen gibt. Also kann man sich auch gleich ein Päckcken Bio-Weizen besorgen und selbst loslegen.
Wenn man die Weizensaat hat, ist das Vorgehen eigentlich das gleiche wie bei der Sprossenzucht.
Tag 1 – Einweichen
Zunächst weicht man den Samen für ein paar Stunden in kühl bis lauwarmen Wasser ein, damit sich die Körner mit Wasser vollsaugen können. So wird der Keimprozess in Gang gesetzt wird.
Tag 2 – In passendes Gefäß geben
Anschließend gießt man das Wasser ab und gibt den gequollenen Weizen in ein geeignetes Gefäß.
Am besten geeignet sind flache wasserdichte Gefäße. Ich persönlich benutze gerne eine Tonschale mit Ablauflöchern, die in einer zweiten steht, die das Wasser auffängt. So kann das Wasser nach dem täglichen Spülen leicht ablaufen und es kommt nicht zu Staunässe und eventueller Schimmelbildung. Dafür eignen beispielsweise die Boden- und eine Sprossenschale eines Sprossenturms aus Plastik ( Amazonlink) oder – wer es natürlicher mag – aus Ton.
Ab Tag 3 – Täglich einmal spülen
Wie bei den Sprossen spühlt man die Samen mindestens einmal am Tag, damit sie genügend Feuchtigkeit bekommen.
Schon nach ein bis zwei Tagen kann man die ersten Keimlinge entdecken. Nach wenigen Tagen beginnen sich die Gras-Sprossen in die Höhe zu recken. Bald bilden die Pflänzchen auch ein dichtes Wurzelgeflecht.
Nun heißt es eigentlich nur noch warten und beim wachsen zusehen. Ca. 2- 3 Wochen braucht der Weizen, um auf 10-15cm Höhe heranzuwachsen. Deshalb ist jetzt auch genau der richtige Zeitpunkt zum säen.
Alternative Anbaumethoden und andere Gräser
Viele empfehlen, den Weizen auf einer Lage Watte oder einer dünnen Schicht Erde aufziehen. Watte kann – wie ich finde – eine gute Lösung sein, wenn man ein Gefäß ohne Ablauf benutzt. Die feuchte Watte verhindert dann, dass der Samen direkt im Wasser liegt. Außerdem kann sie vor dem Austrocknen schützen, wenn man mal einen Tag das Wässern vergißt.
Die Anzucht auf Erde kommt der Natur zwar am nächsten, ist aber beim Spülen ziemlich unpraktisch. Hier wird man dann eher mit einer Sprühflasche hantieren müssen. Aber das kann ja jeder selbst entscheiden. Wachsen wird der Weizen mit allen drei Varianten. Statt Weizen kann man übrigens auch Gerste verwenden, diese wird nicht ganz so hoch, hat dafür aber schöne, etwas breitere Blätter und ein noch helleres Grün.
Festtags-Tipp:
Ostergras ist auch ein schönes Mitbringsel beim Osterbesuch. Bepflanzt doch mal halbierte Eierschalen oder schöne Dekogefäße mit den 1-2 Wochen alten Grassprossen und erfreut eure Freunde mit dem frischen Frühlingsgrün.
Nicht wegwerfen!
Ach übrigens, werft euer Ostergras nach den Festtagen nicht gleich weg. Es läßt sich noch sinnvoll verwenden. Nach Ostern verrate ich euch wie 🙂
Fröhliches Wildkräutern!
Der Wildkrautgarten.
Soll das Ostergras drinnen, oder draußen gezogen werden; wo geht es besser?
Das Ostergras sollte an einem hellen Ort INNEN gezogen werden. Draußen ist es ja meist noch zu kalt.